Frau Dr. Helga Brenneis, Frau Dr. Vilborg Ísleifsdóttir-Bickel vom Vorstand und der stellvertretende Geschäftsführer und "Hausjurist" Christian Bickel besuchten vom 04.03. bis zum 07.03. 2006 den Verein BISER-Sarajevo, um sich von der dortigen Arbeit vor Ort zu überzeugen. Die Reisekosten wurden vom Vorstand gespendet. Eigentlich sollte der Besuch bereits am 03.03. beginnen und der Unterricht in Travnik beobachtet werden. Heftigtes Schneetreiben führte zu großen Verspätungen bei den Flügen, so dass Sarajevo erst am 04.03. einem Samstag, erreicht wurde.
Eldina Mehič
Das Haus in Travnik
Dr. Hasija Hadžić
Die meisten aus Wiesbaden gespendeten Computer stehen in Travnik, einige auch in Sarajevo. Leider konnten keine Kurse in Aktion beobachtet werden, da am Samstag kein Unterricht stattfindet.
Es werden Näh-, Computer-, Englisch- und Deutschkurse angeboten. Die Kurse sind voll ausgebucht. Die Klientel ist wie der Lehrkörper gemischt: Muslimische bosnische Frauen, neben christlichen bosnischen Serbinnen und Kroatinnen. Die Alphabetisierungskurse wurden eingestellt, weil die Klientel nicht zu erreichen ist. Früher hat die nahe Textilfabrik die ausgebildeten Kräfte eingestellt. Jetzt ist der Personalbedarf gedeckt. Daher nähen die Frauen nun für sich selbst und für die Nachbarschaft. Hie und da macht sich eine Frau auch offiziell selbständig. Bei den Computerkursen geht es um die Grundlagen und um die Beherrschung von Word. Das Personal in den staatlichen Stellen muss jetzt Word beherrschen - nicht nur die Neueinstellungen. Deshalb ist da großer Bedarf.
Schlussbesprechung
Computerraum in Travnik
Raum für Nähkurs
Hier werden vormittags Nähkurse, nachmittags Englisch-, Deutsch- und Computerkurse abgehalten. Außer dem Deutschkurs, der an anderen Tagen stattfindet, konnten die Kurse besichtigt werden. Die Computer und die Nähmaschinen wurden in Wiesbaden und Umgebung gespendet.
Englischkurs
Nähkurs
Emina Gološ (links) beim Unterricht
Der Computerkurs wird von Amela Mujak 3 x / Woche à 3 Stunden abgehalten. 1 Kurs dauerte früher einen Monat, jetzt dauert er 2 Monate. Der Stoff besteht aus Grundlagen der Bedienung und Microsoft Word.
Für die Absolventinnen ist es gleichwohl schwierig, eine Arbeit zu finden, weil es zu viele qualifizierte Arbeitskräfte in Sarajevo gibt.
Computerkurs
Amela Mujak
Emina Gološ (links) im Gespräch mit Dr. Ísleifsdóttir-Bickel
Die Teilnehmerinnen sind überwiegend Studentinnen.
Sowohl der Lehrkörper als auch die Kursteilnehmer sind aus verschiedenen Volksgruppen. Durchschnittlich sind 80 % muslimische Bosniakinnen, 19 % Kroatinnen und 1 % Serbinnen anzutreffen, was in etwa dem jeweiligen Bevölkerungsanteil in Sarajevo entspricht.
Englischlehrerin
Selma Sahiragič
So nahm an einem Kurs im Herbst 2005 eine Serbin teil, die in Serbien lebt, deren Eltern während des Krieges nach Serbien ausgewandert, deren Großeltern aber in Sarajevo geblieben waren. Sie war hochschwanger und vorübergehend zu ihren Großeltern gezogen, um in Sarajevo ihr Kind zu bekommen.
Die Kurse sind regelmäßig ausgebucht, aber die Gesamtkapazität ist nicht ausgelastet. Das heißt, dass umschichtig noch mehr Kurse angeboten werden könnten, wenn dafür finanzielle Mittel vorhanden wären. Im Zentrum in Tuzla finden wegen Geldmangels überhaupt keine Kurse statt.
Die einzigen Teilnahmebedingungen sind weibliches Geschlecht und Arbeitslosigkeit.Abschlussbesprechung in Sarajevo.
V.l.n.r.: Dr. Helga Brenneis,Cita Somun, Dr. Ísleifsdóttir-Bickel und Frau Daidžić.
Und immer wieder gibt es etwas zu besprechen.
Griechische Tänze
Jasmila Žbanić
Jasmila Žbanić im Gespräch mit Dr. Helga Brenneis
V.i.S.d.P.: Christian Bickel
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